Jeder Mensch trägt in und auf seinem Körper Keime. Die meisten davon sind sowohl für gesunde als auch für kranke Menschen vollkommen harmlos. Einige können jedoch vor allem bei bereits geschwächten Patienten Infektionen auslösen und so zu einer Verzögerung des Genesungsprozesses oder sogar zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Um unsere Patienten, deren Begleitpersonen und Besucher vor einer Infektion mit ansteckenden Krankheitserregern zu schützen, sorgen wir mit einer Vielzahl an Maßnahmen für einen sehr hohen Hygienestandard in unserem Krankenhaus.
Multiresistente Erreger
Multiresistente Erreger stellen ein großes Problem dar, da die Erreger weitgehend resistent gegen Antibiotika sind. Überträger des Keims kann jeder sein, krank muss man sich dabei nicht unbedingt fühlen. Für Schwerkranke ist eine Infektion mit MRSA jedoch ein großes Risiko. Grundsätzlich wird in einer Klinik zwischen den mitgebrachten und den im Krankenhaus erworbenen MRSA-Fälle unterschieden. Mitgebrachte MRSA-Fälle sind diejenigen, welche bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme bekannt oder in den ersten 48 Stunden des Klinikaufenthaltes diagnostiziert werden. Bei Risikopatienten wird ein Screening durchgeführt. Stellt sich heraus, dass der Patient einen Erreger in sich trägt, wird er isoliert.
Aktion saubere Hände
Bei der Vermeidung von Infektionen spielt die Händedesinfektion eine wesentliche Rolle. Die "Aktion Saubere Hände" ist eine nationale Kampagne zur Verbesserung der Compliance (eine Messgröße, die Ihnen widerspiegelt in wie weit Vorgaben zur Umsetzung kommen) der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen.
Unter den Experten ist man sich einig, dass sich mit keiner anderen Maßnahme Krankenhausinfektionen so wirksam bekämpfen lassen, wie durch das einfache Desinfizieren der Hände. So lassen sich in nur 30 Sekunden alle Erreger auf den Handflächen abtöten und damit eine Übertragung von schädlichen Keimen verhindern.
Schon mehr als 10 Jahre beteiligen wir uns an der Aktion. Mit der Anmeldung zur Kampagne haben wir uns verpflichtet bestimmte Mindestmaßnahmen umzusetzen. Umfangreiche Schulungsmaßnahmen, regelmäßig stattfindende Aktionstage sowie die Installation einer ausreichenden Anzahl von Händedesinfektionsmittelspendern an zentralen Stellen haben wesentlich zur besseren Compliance beigetragen. Dies wurde durch die Verleihung des Bronze-Zertifikats bestätigt.
Auch Besucher sollten beim Betreten und beim Verlassen des Krankenhauses, an den dort positionierten Händedesinfektionsmittelspendern, die Hände desinfizieren. Dies ist sinnvoll, weil Erreger auch durch Besucher in das Krankenhaus mitgebracht werden können und bei kranken und immungeschwächten Patienten zu verheerenden Folgen führen können oder um keine unsichtbaren Begleiter aus der Klinik mit nach Hause zu nehmen.
Antibiotikatherapie
Die Behandlung mit Antibiotika ist bei vielen stationären Patienten erforderlich. Nach bestimmten Operationen erhalten Sie prophylaktisch Antibiotika, um eine mögliche Infektion der Wunde zu vermeiden. In einigen Fällen sind Antibiotika jedoch für die Behandlung schwerster Infektionskrankheiten überlebenswichtig. Die Behandlung solcher schweren Fälle ist hochkomplex und wir arbeiten daher interdisziplinär eng zusammen.